Politik
Arbeitsmarkt NRW 2018: Manipulierte Arbeitslosenzahlen
DIE LINKE NW
Arbeit (Quelle: Pixabay CC0Arbeitsmarkt NRW 2018: Manipulierte Arb)
GDN -
“Mit manipulierten Arbeitslosenzahlen versucht die NRW-Agentur für Arbeit Monat für Monat ihre neoliberale Arbeitsmarktpolitik als Erfolgsgeschichte zu verkaufen, obwohl die tatsächliche Arbeitslosigkeit weiterhin ein dramatisches Ausmaß hat.
“Mit manipulierten Arbeitslosenzahlen versucht die NRW-Agentur für Arbeit Monat für Monat ihre neoliberale Arbeitsmarktpolitik als Erfolgsgeschichte zu verkaufen, obwohl die tatsächliche Arbeitslosigkeit weiterhin ein dramatisches Ausmaß hat,“ kommentiert der Sprecher für Arbeitsmarktpolitik des Landesvorstandes DIE LINKE NRW, Jürgen Aust, den aktuellen Arbeitsmarktbericht.
“Während die offizielle Statistik lediglich 657.810 Arbeitslose erfasst, betragen die realen Arbeitslosenzahlen mit 891.365 Personen 234.445 mehr arbeitslose Menschen und liegen damit um ca. 35% über den offiziellen Zahlen. Diese Manipulation gelingt dadurch, indem in dieser Größenordnung diese Menschen nicht als arbeitslos bezeichnet werden, weil sie z.B. an Trainingsmaßnahmen teilnehmen oder über 58 Jahre sind und seit mehr als einem Jahr kein Vermittlungsangebot mehr erhalten haben.
Auch die weiteren Baustellen dokumentieren nachdrücklich, dass die herrschende Arbeitsmarktpolitik davon lebt, dass sie die Hände weitgehend in den Schoß legt und auf die untauglichen Kräfte des Marktes setzt. Denn der angeblich hohe Arbeits- und Fachkräftebedarf mit 178.073 offenen Stellen enthält allein 63.801 Stellen in der Leiharbeit. Auch die wachsende Beschäftigung beruht mit 4,5% Zuwachs zum größten Teil auf prekärer Arbeit in Form von Teilzeitstellen, während die Vollzeitstellen lediglich um 1,6% gestiegen sind.
Doch der eigentliche Skandal liegt darin, dass 1.162.670 Mio. erwerbsfähige Leistungsberechtigte und weitere 485.137 Kinder und Jugendliche im Hartz IV-System von der herrschenden Politik nahezu abgehängt bleiben, weil man an einer konsequenten Armutsbekämpfung trotz vollmundiger Versprechungen kein Interesse hat. Man lastet ihnen individuelles Versagen an, obwohl mit nachhaltigen Investitionen in Weiterbildung und Qualifizierung auch diese Menschen in der Lage wären, auf eigenen Füßen zu stehen. Deshalb wird nur ein radikaler politischer Kurswechsel dazu führen können, diese Baustellen wirksam zu bekämpfen.“
weitere Informationen: https://www.dielinke-nrw.de
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