Politik

Arme Kinder

DIE LINKE BAG Hartz IV


Armes Kind (Quelle: CC0 / Pixabay)
GDN - Die Zahl der Kinder und Jugendlichen die auf Grundsicherungsleistungen angewiesen sind, stieg in den letzten fünf Jahren von 1,87 Millionen auf 2,03 Millionen an.
Mittlerweile lebt in Deutschland jedes siebte Kind somit von Grundsicherungsleistungen.
Wobei es hier regional gravierende Unterschiede gibt. In Bremen zum Beispiel lebt jedes dritte Kind, in Nordrhein-Westfalen jedes fünfte Kind, in Bayern jedoch nur jedes vierzehnte Kind in Armut.

Dies sei ein “Armutszeugnis für unser Land“, betont Jürgen Steinhof, Mitglied im SprecherInnenrat der BAG Hartz IV. Wir fordern die Bundesregierung auf, entschlossener gegen die Armut von Kindern vorzugehen. Die Pläne der Bundesregierung zur Erhöhung des Kinderzuschlags, seien “völlig unzureichend“, weil Leistungsberechtigten das Kindergeld voll auf die Regelleistung angerechnet wird.

Was aber genau bedeutet es als Kind arm zu sein?
Im Regelsatz für das Jahr 2019 ist für Kinder von sechs bis unter 14 Jahren zum Beispiel 0,54 € für das “Bildungswesen“ vorgesehen, für Bekleidung und Schuhe stehen 44,91 € zur Verfügung.
Wer weiß wie schnell Kinder wachsen, kann sich ausrechnen, dass die Mittel aus dem Regelsatz bei Weitem nicht ausreichen um Kinder auch nur annähernd angemessen einzukleiden.
Von den 0,54 € für das “Bildungswesen“ erst gar nicht zu reden.
Zudem sind die Zahlen der Erhebungen ungenau.
Grund für die ungenauen Zahlen ist, dass viele Familien staatliche Leistungen nicht in Anspruch nehmen und somit in den Statistiken nicht erfasst werden. “Oft liegt es daran, dass die Eltern mit den bürokratischen Abläufen überfordert sind, oder sich schlichtweg schämen diese in Anspruch zu nehmen“, sagt Marcel Nowitzki, Mitglied im SprecherInnenrat der BAG Hartz IV. Regierung und Behörden setzen auch bewusst auf den abschreckenden Faktor der Bürokratie, und auf die Beruhigung des Gewissens durch geschönten Statistiken.

So lange sich Ansichten wie die des Herrn Philipp Mißfelder, der die Erhöhung des Regelsatzes als Anschub für die Tabak und Spirituosenindustrie bezeichnet hatte, in der Regierung halten, ist keine Besserung der Lebensumstände der Kinder, die in Armut leben müssen in Sicht.

Dabei wäre es relativ einfach die Armut der Kinder zu bekämpfen, denn, gegen Armut hilft Geld. In einem der reichsten Länder dieser Welt sollte es gerade für Kinder, die unsere Zukunft darstellen, an Geld nicht mangeln, solange hierzu der politische Wille vorhanden ist.
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